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Blühstreifen und Feldlerchenfenster – Artenvielfalt am Ackerrand

Deutschland hat sich das Ziel gesetzt, bis 2037 eine klimaneutrale Energieversorgung zu erreichen. Dafür müssen erneuerbare Energien aus- und Höchstspannungsleitungen zur Übertragung des Stroms neu gebaut werden. Eingriffe in die Natur lassen sich dabei nicht immer vermeiden. Diese unvermeidbaren Beeinträchtigungen gleichen wir jedoch wieder aus. Wie das konkret im Projekt Wahle – Mecklar aussehen kann, zeigen wir Ihnen in unserer Themenreihe „Umweltmaßnahmen“. In diesem Beitrag geht es um die Anlage von Blühstreifen und Feldlerchenfenstern.

Lesezeit
2 Minuten

Letzte Aktualisierung
27.10.2023

Da die Wahle – Mecklar-Trasse vor allem über Ackerflächen führt, verliert die geschützte Feldlerche einen Teil ihres natürlichen Brutraums. Das frühzeitige Anlegen von Blühstreifen und Lerchenfenstern noch vor dem Bau des ersten Masten schafft dafür einen Ausgleich.

 

Was genau sind Blühstreifen und warum sind sie so wichtig?

Das Anlegen von Blühstreifen auf Ackerflächen gehört zu den sogenannten CEF-Maßnahmen. CEF steht für Continuous Ecological Functionality, was so viel wie „dauerhafte Sicherung der ökologischen Funktionen“ bedeutet. Solche Maßnahmen werden bereits vor dem Bau der ersten Masten einer Leitung umgesetzt, damit keine zeitliche Lücke entsteht und keine Brutsaison verloren geht.

Heute sorgt die intensive Landwirtschaft durch den Einsatz von Pestiziden dafür, dass auf den Feldern zwischen Nutzpflanzen keine Blumen oder Kräuter mehr wachsen und die Landschaft eintöniger und ärmer an Nahrungsinsekten wird. Um dem entgegenzuwirken, werden Blühstreifen angelegt. Sie bieten neuen Lebensraum für eine Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten.

 

Wahle – Mecklar Blühstreifen in der Nähe von Einbeck

Neuer Lebensraum für Pflanzen und Tiere: Ein Blühstreifen in der Nähe von Einbeck

Neuer Lebensraum für Pflanzen und Tiere: Ein Blühstreifen in der Nähe von Einbeck

 

So zum Beispiel in Einbeck: Ein bunter Mix aus heimischen Blumen und Wildkräutern aus zertifiziertem Regio-Saatgut lockt Bienen, Hummeln, Heuschrecken und andere Hautflügler an. Mit der Insektenvielfalt auf dem Blühstreifen steht auch für brütende Feldlerchen jederzeit genug Nahrung für die Fütterung ihrer Jungen zur Verfügung. Der Schwarzbrachestreifen am Rand des Blühstreifens wird im Frühjahr angelegt und bietet für die Lerche freie Anflugmöglichkeit und später im Jahr ebenfalls Nahrungshabitat.

 

Und was tun wir noch für die Feldlerche?

Die Feldlerche war einst ein „Allerweltsvogel“. Inzwischen gilt sie jedoch als gefährdete Art, da geeignete Brutstätten mit ausreichend verfügbarer Nahrung für ihre Jungen fehlen. Feldlerchen meiden vertikale Strukturen wie Strommasten und brüten auf dem Boden. Dafür brauchen sie Bereiche auf Äckern mit lichten Stellen ohne Vegetation, die sie frei anfliegen und leicht wiederfinden können. Diese freien Plätze verschaffen wir ihnen, indem wir sogenannte Feldlerchenfenster anlegen. Gebrütet wird dann in der Regel am Rand der Lerchenfenster.

Wie das konkret aussieht, erfahren Sie in unserem Videotagebuch.

 

Wahle – Mecklar Acker mit Feldlerchenfenstern von oben

Acker mit Feldlerchenfenstern von oben

Acker mit Feldlerchenfenstern von oben