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Westbayernring

Der Westbayernring ist ein 380kV Ersatz- und Parallellneubau, der die Versorgungs-, Netz- und Ausfallsicherheit in den Regionen Oberbayern, Niederbayern und Mittelfranken sicherstellen soll.


Region
Bayern
Projektart
Ersatzneubau
Kategorie
onshore
Status
planning
Projekttags
  • Westbayernring
  • 380kV
Querung Altmühltal

Für eine sichere und nachhaltige Stromversorgung in Bayern

Die Leitung zwischen Raitersaich, Ingolstadt und Sittling ist ein wesentlicher Nord-Süd-Transportkanal innerhalb Bayerns.  Aufgrund der zunehmenden Einspeisung regenerativer Energien aus dem örtlichen Verteilnetz, muss die leistungsschwache 220kV-Infrastruktur in der Region nachhaltig von einer 380-kV-Infrastruktur abgelöst werden.

Mit der Bestätigung des Netzentwicklungsplans 2037/2045, fließt das Projekt nun in das Bundesbedarfsplangesetz. Aktuell gibt es zum Verlauf nur grobe Vorplanungen, die weitere Untersuchungen voraussetzen.

Westbayern Grafik

Der aktuelle Netzentwicklungsplan Strom 2037/2045 (2023), der Anfang März von der Bundesnetzagentur bestätigt wurde, sieht den Parallelneubau einer neuen 380-kV-Leitung zwischen dem Umspannwerk Raitersaich-West und einem neu zu errichtenden Umspannwerk im Suchraum Vohburg/Großmehring/Oberdolling sowie den Ersatzneubau der bestehenden 220-kV-Leitung zwischen dem neuen Umspannwerk in Vohburg/Großmehring/Oberdolling und dem Umspannwerk in Sittling vor. Durch das neue Umspannwerk im Suchraum Vohburg/Großmehring/Oberdolling wird außerdem die zukunftssichere Stromversorgung des Ingolstädter Raums und die Erhöhung der Einspeiseleistung dezentraler Grünstromanlagen sichergestellt. TenneT ist verantwortlich für den sicheren Betrieb der Bestandsleitung und übernimmt nun auch die Vorplanungen für den angedachten Ersatzneubau. Die Verbindung ist eine wesentliche Nord-Süd-Versorgungsleitung innerhalb Bayerns.

Aktuell werden über die Verbindung zwischen Raitersaich und Ingolstadt vier Stromkreise geführt: zweimal 220 Kilovolt und zweimal 380 Kilovolt. Durch das im Netzentwicklungsplan (NEP) bestätigte Projekt P487 werden die beiden 220-kV-Stromkreise durch zwei neue 380-kV-Stromkreise ersetzt. Die beiden bestehenden 380-kV-Stromkreise sind davon nicht berührt. Eine Einschleifung der P487 in das Umspannwerk Ingolstadt sieht der NEP nicht vor.

Aktueller Verfahrensstand

Derzeit werden die Trassenvoruntersuchungen und die ersten Vorbereitungen für die Raumverträglichkeitsprüfung (RVP) durchgeführt. Der Untersuchungsraum verläuft dabei in einem Umfang von 2 km beidseitig der Bestandsleitung (siehe Karte). Es wird eine sogenannte Raumwiderstandsanalyse erstellt. Diese beachtet mehrere Schutzgüter wie

  • Mensch und Gesundheit
  • Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt
  • Boden und Wasser
  • Landschaft und kulturelles Erbe
  • Wald und Landwirtschaft
  • Raumordnung

Entsprechend der Ergebnisse der Raumwiderstandsanalyse werden dann die Grobkorridore erarbeitet.

  • Die Abschnitte

  • Abschnitt A zwischen Raitersaich-West und Raum Ingolstadt (93km)

    Abschnitt A zwischen Raitersaich-West und Raum Ingolstadt (93km)

    Ablösung bestehender 220-kV-Doppelleitung durch Parallelneubau einer 380-kV-Doppelleitung

  • Abschnitt B zwischen Ingolstadt über Vohburg nach Sittling (25km)

    Ablösung bestehender 220-kV-Doppelleitung durch Ersatzneubau einer 380-kV-Doppelleitung

  • Verstärkung Umspannwerk Raitersaich-West

    Erweiterung der 380-kV-Schaltanlage um zwei zusätzliche Schaltfelder sowie einen weiteren 380/110-kV-Transformator

  • Neubau eines 380/110 kV-Umspannwerks im Suchraum Vohburg/Großmehring/Oberdolling.

    .

FAQ

Die vorgesehenen Maßnahmen haben mehrere Aufgaben:

  • Netzverstärkung der bestehenden Leitungen als wesentlicher Nord-Süd-Transportkanal innerhalb Bayerns
  • Entlastung und Vermaschung des 380-kV-Netzes in der Region
  • Aufnahme von Rückspeisungen aus erneuerbaren Energien aus dem örtlichen Verteilnetz

Die Bundesregierung hat dem Netzausbau oberste Priorität zugeschrieben und den Übertragungsnetzbetreibern einen klaren gesellschaftlichen Auftrag zugewiesen. Dieser wird in §11 Abs. 1 des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) formuliert und lautet, ein „sicheres, zuverlässiges und leistungsfähiges Energieversorgungsnetz diskriminierungsfrei zu betreiben, zu warten und bedarfsgerecht zu optimieren, zu verstärken und auszubauen, soweit es wirtschaftlich zumutbar ist.“

Um diesen Auftrag zu erfüllen, fassen die Übertragungsnetzbetreiber alle zwei Jahre die dafür notwendigen Maßnahmen im Netzentwicklungsplan (NEP) zusammen. Dieser wird von der Bundesnetzagentur als zuständige staatliche Aufsichtsbehörde geprüft, ggf. ergänzt oder angepasst und schließlich bestätigt. Im anschließenden parlamentarischen Verfahren werden die Maßnahmen in das Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG) übernommen und von Bundestag und Bundesrat nach Prüfung bestätigt. Die Umsetzung der Maßnahmen ist damit für die Übertragungsnetzbetreiber verbindlich.

Der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern und den Entscheidungsträgern vor Ort umfasst alle Projektschritte: von der Planung über die Genehmigungsverfahren bis zum Bau der Leitungen. 

Bereits bei der Erstellung des Netzentwicklungsplans durch die Übertragungsnetzbetreiber und die Bundesnetzagentur konnten sich alle interessierten Bürger einbringen – ihre Anmerkungen und Anregungen wurden in der weiteren Ausarbeitung der Netzplanung, soweit möglich, berücksichtigt. 

Auch in den folgenden Projektphasen wird TenneT den Dialog mit den Menschen vor Ort ermöglichen, frühzeitig und transparent über Planungsfortschritte informieren und konstruktive Argumente und Vorschläge in die weitere Projektplanung einbeziehen.

In den Umspannwerken treffen die unterschiedlichen Leitungen aufeinander und werden miteinander verbunden. Über Höchstspannungsleitungen mit 220 oder 380 Kilovolt wird die Energie aus den größeren erneuerbaren Energie-Anlagen (Wind- und Solarparks, Wasserkraftwerke) zu den Umspannwerken transportiert und dort auf das nächstniedrigere Spannungsniveau von 110 Kilovolt transformiert. Der gleiche Vorgang geschieht jeweils zwischen der Hoch- und Mittelspannungsebene bzw. der Mittel- und Niederspannungsebene. Die unterschiedlichen Spannungsebenen werden hierbei über große Transformatoren miteinander gekuppelt. Vom Umspannwerk aus wird die Energie weiter zu den Verbrauchern geleitet.

Ein Umspannwerk besteht aus vielen verschiedenen Einzelkomponenten, die für die volle Funktionsfähigkeit notwendig sind. Dazu zählen das Schaltfeld, die Sammelschiene, der Strom- und Spannungswandler, die Trennschalter, die Leistungsschalter, die Überspannungsleiter, der Transformator, das Portal und das Betriebsgebäude. Neben der Grundfläche dieser einzelnen Bestandteile, werden zudem verschieden große Abstände zwischen den einzelnen Komponenten benötigt.

Kontakt

Markus Lieberknecht

Markus Lieberknecht

Pressereferent - Onshore für Bayern, Hessen, Thüringen und Nordrhein-Westfalen, Maßnahmen in Umspannwerken und im Bestandsnetz