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CEF-Maßnahmen bei SuedOstLink: Sichere Habitate schaffen

Bei Infrastrukturprojekten wird der Naturraum, in dem zahlreiche Tier- und Pflanzarten leben, zeitweise beansprucht. Daher setzen Fachexperten von SuedOstLink CEF-Maßnahmen (aus dem Englischen: continuous ecological functionality) zur dauerhaften Sicherung der ökologischen Funktion von Flora und Fauna in diesen Lebensräumen um. Für Tierarten wie die Haselmaus sowie bestimmte Falter- und Vogelarten werden Habitate verbessert oder neu geschaffen, um den Bestand dieser Arten vor und während des Baus zu sichern.

Letzte Aktualisierung
29.8.2024

Räume für die Haselmaus bei Kruckenberg 

Aufgrund des zunehmenden Verlusts geeigneter Lebensräume gehört die Haselmaus zu den bedrohten und damit streng geschützten Tierarten. Das Fachteam des SuedOstLink berücksichtigt daher das nachtaktive Nagetier besonders bei der Planung der CEF-Maßnahmen entlang der Erdkabelleitung. Auf den Ackerflächen zwischen dem Forstmühler Forst und Kruckenberg (Gemeinde Wiesent, Landkreis Regensburg) wird zum Beispiel langfristig ein Waldriegel für die Haselmaus geschaffen. Dieser neue Laubwald, bestehend aus verschiedenen fruchttragenden Baumarten, wie Haselnuss, Schlehe, Vogelkirsche, Buche, Eiche oder Tanne, verbindet das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet der Trockenhänge am Donaurandbruch mit dem Forstmühler Forst. Teilbereiche des neuen Waldes liegen im Wasserschutzgebiet Ammerlohe. Die neu angepflanzten Bäume tragen dort zur Versickerung des Regenwassers bei und unterstützen somit auf natürliche Weise die Neubildung von Grundwasser. Darüber hinaus wird um den angelegten Wald, als Abgrenzung zu den umgebenden Ackerflächen, eine Streuobstwiese aus Wild- und Kulturobstsorten geschaffen. 

 

Feuchtwiesen: Ein Zuhause für Falter 

Zwei Falterarten stehen ebenso im Fokus: der Helle sowie der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Der Name führt auf ihre komplexe Vermehrungsprozesse zurück, bei denen sich die Raupen dank Duftstoffen als Ameisenlarven ausgeben und sich von Ameisenpuppen ernähren. Sie sind entlang der geplanten SuedOstLink-Trasse zu finden und legen ihre Eier in die Blüten des Wiesenknopfes, der vor allem auf feuchten Flächen wächst. Sollte auf bestimmten Flächen der Wiesenknopf bereits in voller Blüte stehen, wird dort der Sommerschnitt verzögert. Somit können sich die Raupen in Ruhe verpuppen und neue Schmetterlinge entstehen. Weiterhin schaffen die Artenschutz-Experten möglichst nah an den ursprünglichen Habitaten feuchte Gebiete für die Falterart, indem sie Wiesen mit der Wiesenknopf-Blüte neu ansäen.  

 

Wiedervernässung eines Moors: Ein Lebensraum, viele Tierarten 

Im nördlichen Bereich des SuedOstLink plant das Team in Abstimmung mit den Naturschutzbehörden die Wiedervernässung eines Moors. Dort werden nutzenstiftende Pflanzenarten kultiviert, die sich auf natürliche Weise ausbreiten. So entsteht ein lichtdurchfluteter Moorwald mit optimalen Lebensbedingungen für viele Tierarten. Vogelarten, wie zum Beispiel Waldschnepfe oder Braunkehlchen, aber auch Kreuzotter, Waldeidechse und die bereits genannten Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulinge finden hier ein neues Zuhause.