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Ostbayernachse

Für die sichere Stromversorgung der Oberpfalz und Niederbayerns müssen die Transportkapazität der bestehenden Verbindung zwischen Schwandorf und Pleinting durch einen Ersatzneubau erhöht und die Kuppelstellen ins unterlagerte Netz ausgebaut werden.


Region
Bayern
Projektart
Ersatzneubau
Kategorie
onshore
Status
planning
Projekttags
    Rückbau Strommast

    Ostbayernachse

    Für die sichere Stromversorgung der Oberpfalz und Niederbayerns müssen die Transportkapazität der bestehenden Verbindung zwischen Schwandorf und Pleinting durch einen Ersatzneubau erhöht und die Kuppelstellen ins unterlagerte Netz ausgebaut werden. Dadurch kann gleichzeitig der überschüssig erzeugte Strom aus regionalen erneuerbaren Energiequellen effizient in die Verbrauchszentren Bayerns gebracht werden. Unter dem Projektnamen Ostbayernachse wird TenneT den rund 113 Kilometer langen Ersatzneubau umsetzen.

    Projektbeschreibung

    Der Ersatzneubau verbindet die Umspannwerke in Schwandorf, Plattling und Pleinting.

    Ostbayernachse

    Der Energiesektor in Deutschland befindet sich derzeit im Wandel. Statt zentral in Kraftwerken wird der Strom zunehmend dezentral gewonnen – in Niederbayern und der Oberpfalz insbesondere aus Sonnenenergie. Dabei unterliegt die Erzeugung aus erneuerbaren Quellen natürlichen Schwankungen. Zudem findet sie nicht immer dort statt, wo der Strom benötigt wird. Gleichzeitig verdoppelt sich der Strombedarf in Deutschland voraussichtlich bis 2045. Diese Entwicklungen verändern auch die Anforderungen an das bestehende Übertragungsnetz.

    Der Netzentwicklungsplan Strom 2037/2045 (2023), der von der Bundesnetzagentur im März 2024 bestätigt wurde, beschreibt ein Klimaneutralitätsnetz, das 100 Prozent Erneuerbare Energien in das Netz integriert. Mit den dort beschriebenen Maßnahmen können der Stromsektor bis 2035 dekarbonisiert und die Klimaneutralität unseres Landes bis 2045 erreicht werden. Bei den geplanten Maßnahmen zur Ertüchtigung und zur Verstärkung der Netze arbeitet TenneT nach dem NOVA-Prinzip: „Netzoptimierung vor Verstärkung vor Ausbau“. Das bedeutet, dass TenneT zunächst versucht, Optimierungen im laufenden Netzbetrieb vorzunehmen. Erst wenn dies nicht ausreicht, werden bauliche Veränderungen in Betracht gezogen.

    Entlang der Ostbayernachse muss die bestehende 220/380-Kilovolt-Verbindung durch einen Ersatzneubau ersetzt werden. Über das nachgelagerte 110-Kilovolt-Netz dient diese Leitung bereits heute der Versorgung der Industrie und der Haushalte in der Oberpfalz und in Niederbayern. Darüber hinaus werden vor allem Überschüsse aus regional erzeugter Wind- und Solarenergie in die großen bayerischen Verbrauchszentren abgeleitet. Aufgrund der zunehmenden Erzeugung von grünem Strom in der Region erreichen sowohl die Bestandsleitung als auch die Umspannwerke entlang der Bestandsleitung zunehmend Ihre Kapazitätsgrenzen. Um die Versorgungs-, Netz- und Ausfallsicherheit für die Oberpfalz und Niederbayern auch zukünftig sicherstellen zu können, müssen die Transportkapazitäten daher deutlich erhöht werden. Dazu muss die bestehende Netzinfrastruktur von einem 380- und einem 220-Kilovolt-System auf zwei 380-Kilovolt-Systeme ausgebaut werden.

    Im Zuge des Ersatzneubaus Ostbayernachse müssen auch die Umspannwerke Schwandorf, Pleinting und Plattling verstärkt werden. Aus Platzgründen muss das Umspannwerk Plattling dabei voraussichtlich an einem anderen Standort im Umfeld neu errichtet werden. Zudem ist der Neubau von zwei Umspannwerken entlang der Leitung – im Bereich Rettenbach sowie im Bereich Straubing/Parkstetten - erforderlich, um den regional erzeugten Grünstrom im Fall von Überschüssen in das Übertragungsnetz einspeisen zu können und gleichzeitig bei Bedarf die Versorgung der Region sicherstellen zu können.

    Typ

    • Ersatzneubau Höchstspannungs-Drehstromleitung

    Spannungsebene

    • 380 Kilovolt (zwei Stromkreise)

    Gesamtlänge

    • ca. 113 km Trassenlänge im Bestand

    Stromtragfähigkeit

    • 4.000 Ampere

    Verlauf

    Die Planungen zum Ersatzneubau Ostbayernachse zwischen Schwandorf und Pleinting orientieren sich an der Bestandstrasse. Dabei sind geringfügige Abweichungen vom aktuellen Trassenverlauf in der nachgelagerten Planung möglich. Diese beschränken sich allerdings auf den Bereich der bestehenden Leitung und den Bereich unmittelbar neben dieser. Eine Abweichung hiervon ist nur in zwingenden Ausnahmefällen möglich. Nach der Fertigstellung des Ersatzneubaus erfolgt der Rückbau der bestehenden Leitung. 

     

    Zeitplan

    Vor kurzem wurde der Bedarf im Netzentwicklungsplan von der Bundesnetzagentur bestätigt. Im nächsten Schritt gehen wir von einem gesetzlichen Auftrag gegen Ende des Jahres durch das Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG) aus. Dort sind alle Projekte aufgenommen, für die der Gesetzgeber eine energiewirtschaftliche Notwendigkeit und den vordringlichen Bedarf zur Gewährleistung eines sicheren und zuverlässigen Netzbetriebes feststellt. Die Anpassung des Bundesbedarfsplans wird bis Ende 2024 erwartet. Im Anschluss daran wird TenneT im Auftrag des Gesetzgebers mit den konkreten Planungen für das Projekt beginnen. Wann das Projekt dann tatsächlich abgeschlossen sein wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar.

    Routinemäßig beginnen wir nun damit, alle verfügbaren Daten für unsere ersten Voruntersuchungen des Planungsraums zu erheben. In unsere Voruntersuchungen sollen möglichst alle vorhandenen öffentlichen Daten aus einem zehn Kilometer großen Umkreis um die Bestandsleitung herum einfließen. Um eine möglichst gute Datenbasis als Grundlage für unsere Analysen zu haben und das Projekt möglichst schonend für die Region und möglichst zügig für die Energiewende realisieren zu können, möchten wir dabei insbesondere auch lokal vorhandene Daten aus diesem Zehn-Kilometer-Radius berücksichtigen.
     

    Grafik Zeitplan

    Kontakt

    Johannes M. Reinoso Guerra

    Johannes M. Reinoso Guerra

    Referent für Bürgerbeteiligung