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Mittel-Ostbayernring Drohne

Renaturierung – Der Natur etwas zurückgeben

Der Bau von Höchstspannungsleitungen wie dem Ersatzneubau Ostbayernring verändert die umliegende Landschaft. Damit die Auswirkungen so gering wie möglich sind, ist das Projekt nach Fertigstellung der neuen Leitung noch nicht zu Ende. Maßnahmen zur Renaturierung machen die Eingriffe in die Natur rückgängig und schaffen Platz für Landwirtschaft sowie Lebensräume für Pflanzen und Tieren.

Lesezeit
3 Minuten

Letzte Aktualisierung
23.8.2024

Renaturierung bedeutet die aktive Wiederherstellung eines möglichst natürlichen Zustands von Ökosystemen. TenneT überlässt die beanspruchten Flächen nach dem Bau sich nicht einfach selbst, sondern kümmert sich aktiv um den Wiederaufbau von Flora und Fauna. So sät TenneT beispielsweise bei Grünflächen, intensivem Wirtschaftsgrünland, Extensivgrünland und Ackerflächen, eine Wiese oder die entsprechenden Getreidesorten wieder an. Ist der humose Oberboden wieder aufgebaut und bepflanzt, übernimmt der Eigentümer oder Pächter die weitere Bewirtschaftung. Experten stellen aber auch den Ausgangszustand bei Gewässern, wie Teichen oder Bächen, wieder her, wenn sie während des Baus verändert wurden.

 

Renaturierung ist eine komplexe Aufgabe

Um den ursprünglichen Lebensraum von Pflanzen und Tieren im Anschluss an den Bau wieder herzustellen, erfolgt bereits vor dem Bau eine umfassende Analyse des Geländes, das von dem Bau betroffen ist. Ein Expertenteam kartiert dabei den Leitungskorridor und erfasst dort vorhandene Pflanzen- und Tierarten. In Absprache mit den jeweiligen Grundstückseigentümern erarbeitet TenneT dann die entsprechenden Maßnahmen zum Schutz der Natur. Diese werden in manchen Fällen schon vor dem Bau umgesetzt, so dass Tiere wie Eidechsen, Haselmäuse oder Vögel bereits vor Baubeginn eigenständig in neu geschaffene Lebensräume umziehen können.

 

Aufforstung als Schwerpunkt der Renaturierung

Wenn die betroffene Fläche nach dem Bau nicht wieder in ihren Ursprungszustand zurückversetzt werden kann, gibt es als Alternative eine Kompensation. Dabei werden die Ersatz- oder Ausgleichsflächen dann an einem anderen Ort umgesetzt. Unter der neuen Ostbayernring-Leitung dürfen beispielsweise keine hohen Bäume angepflanzt werden, da sie die Stromleitung gefährden könnten. Deshalb hat TenneT alternative Flächen zum Bäume pflanzen identifiziert. Die Aufforstung von Bäumen ist ein besonderer Schwerpunkt der Renaturierung rund um den Ostbayernring: zum einen für den Klimaschutz, zum anderen aber auch zur Pflege des Landschaftsbildes. Darüber hinaus wird durch die Aufforstung oft auch die Biodiversität erhöht. Das heißt, wo früher Monokulturen standen, gibt es nun ein breitetes Baum- und Pflanzenaufkommen. Doch auch unter der Leitung soll es grün bleiben. Hier arbeitet TenneT mit niedrigerem Bewuchs, der alle paar Jahre zurückgeschnitten wird. Die so entstehenden Gebüsche und Hecken bieten optimale Rückzugsmöglichkeiten für bedrohte Arten wie Haselmäuse, Rebhühner oder Zauneidechsen.

 

Enge Zusammenarbeit mit Eigentümern und Naturschutzverbänden

TenneT steht bei der Planung mit den Naturschutzverbänden und bei der Umsetzung von Renaturierungsmaßnahmen mit den Grundstückseigentümern in ständigem Austausch, um die bestmögliche Lösung zu finden. Eine davon ist die Mähgutübertragung. Hierbei wird eine bereits bestehende Wiese „kopiert“, indem sie abgemäht wird und das Mähgut auf eine neue Fläche übertragen wird. So wird kein neues Saatgut benötigt und die Pflanzenarten sind bereits bestens an die Witterungsbedingungen angepasst. Die Kosten für die Mähgutübertragung übernimmt dabei TenneT.