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SuedOstLink Erdkabeleinzug

Was bedeutet HGÜ? Ein Blick in die Erdkabel-Technologie von SuedOstLink

Beim Bau des SuedOstLink kommen sogenannte HGÜ-Erdkabel zum Einsatz. Doch wofür steht die Abkürzung HGÜ eigentlich? HGÜ ist die Kurzform für Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung. Mittels HGÜ-Leitungen kann Gleichstrom, im Gegensatz zu vergleichbaren Wechselstromverbindungen, mit deutlich geringeren Energieverlusten bei gleicher Leistung über große Entfernungen transportiert werden.

Lesezeit
2 Minuten

Letzte Aktualisierung
6.6.2023

Aufbau und Funktionsweise der HGÜ-Erdkabel

HGÜ-Kabel kommen bei Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsnetzen zum Einsatz. Diese Leitungen ermöglichen es, Spannungen von bis zu einem Megavolt (MV) und Leistungen von mehreren tausend Megawatt (MW) zu übertragen. Für die Stromtrasse SuedOstLink wird eine Spannungsebene von 525 Kilovolt (kV) eingesetzt.

Bei den Kabeln muss es sich allerdings nicht zwangsläufig um Erdkabel handeln. HGÜ-Kabel gibt es in verschiedenen Ausführungen, als Seekabel oder, wie bei SuedOstLink, als Erdkabel. Die HGÜ-Kabel, welche beim Bau des SuedOstLink verwendet werden, weisen einen Durchmesser von 15 Zentimetern auf und wiegen pro Meter rund 41 Kilogramm. Angefertigt werden die Kabel von der Prysmian Group, einem der weltweit führenden Kabelhersteller.

Der Durchmesser und das Gewicht des Erdkabels erklären sich anhand dessen Aufbau und Funktionsweise. Die Kunststoff-Kabel bestehen im Wesentlichen aus einem Kupferleiter, der für die Übertragung des Gleichstroms sorgt, einer Metallabschirmung und einem Kabelmantel (siehe Erdkabelaufbau). Die feste Außenhülle schützt das Kabel vor Beschädigungen.

Der Aufbau des Erdkabels dient nicht nur zum Schutz und durch die integrierten Lichtwellenleiter auch zur Überwachung des Stromflusses, sondern trägt auch dazu bei, dass das elektrische Feld von der Kabelisolation vollständig abgeschirmt wird. Die Feldstärke des entstehenden statischen Magnetfelds ist an der Erdoberfläche ebenfalls kaum mehr messbar, da sie in etwa dem Erdmagnetfeld entspricht.

 

Vorteile der HGÜ-Technologie

Ein entscheidender Vorteil der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung liegt in ihrer effizienten Energieübertragung und der hohen Übertragungskapazität. Diese ist besonders bei großen Distanzen vorteilhaft, da die Übertragungsverluste nachweislich deutlich geringer ausfallen als bei vergleichbaren Wechselstromleitungen. Erneuerbare Energien können in ihrer Erzeugung elektrischer Energie schwanken, da sie natürlichen Bedingungen wie Windstärke und Sonnenstunden unterliegen. Durch HGÜ-Kabel können Lastflüsse im Netz besser gesteuert und flexibler in das Stromnetz integriert werden. Gleichzeitig erhöht sich dadurch die generelle Systemstabilität des Stromnetzes.